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Feuchtgebiete eigenen sich nicht nur als Romantitel, sondern sind in erster Linie vielseitige Lebensräume mit einem breiten Artenspektrum. Doch sie sind bedroht! Ihr Schutz ist außerdem ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Wir möchten den Welttag der Feuchtgebiete deshalb zum Anlass nehmen über diese Lebensräume aufzuklären.

Der Begriff „Feuchtgebiete“ umfasst alle Lebensräume mit einem engen Wasserbezug. In diesem Spektrum finden sich neben Gewässern vor allem Moore, Bach- oder Flussauen und Feuchtwiesen. Dort sind eine Vielzahl an faszinierenden und mitunter sonderbaren Tier- und Pflanzenarten zu finden. Darunter der Rundblättrige Sonnentau, der mit seinen klebrigen Blättern Insekten fängt, um an Nährstoffe zu gelangen oder der Moorfrosch, dessen Männchen sich zur Paarungszeit intensiv blau färben. Doch bei diesen beiden ist noch lange nicht Schluss – ob Weißstorch, Moosjungfer oder Wiesenknopf, sie alle sind auf intakte Feuchtgebiete angewiesen.

Feuchtgebiete dienen aber nicht nur als Lebensraum, sondern erfüllen auch andere nützliche Funktionen – besonders im Hinblick auf den Klimawandel. So gehen Forschende davon aus, dass etwa ein Drittel des weltweit gespeicherten CO2 in Mooren gebunden ist. Gesunde Auen fungieren als eine Art Schwamm in der Landschaft: Bei Trockenheit spenden sie Feuchtigkeit an die Umgebung und bei starken Niederschlägen saugen sie Wasser auf und können so Hochwässer abschwächen. Hinzu kommt die kühlende Wirkung von Feuchtgebieten auf ihre unmittelbare Umgebung.

Feuchtgebiete sind vielseitig in Gestalt und Funktionsweise, doch alle eint ein grundlegendes Problem: Wassermangel. Viele Feuchtgebiete wurden künstlich entwässert, beispielsweise um sie für die Landwirtschaft zu erschließen. Flüsse wurden begradigt, vertieft und ihre Ufer befestigt, sodass kaum noch Wasser in die Auen gelangt. Und nicht zuletzt sorgt der Klimawandel bereits jetzt für geringe Niederschlagsmengen, Dürren und insgesamt vielerorts herabgesetzte Grundwasserspiegel. Ohne Wasser fallen Moore trocknen und geben ihr gebundenes CO2 an die Atmosphäre ab, Hochwässer werden stärker, weil die Auen sie nicht mehr abschwächen können und spezialisierte Arten dieser Lebensräume gehen verloren.

Für den Erhalt dieser Biotope müssen neue Maßnahmen ergriffen werden und bestehende Bestrebungen fortgeführt und verstärkt werden. Entwässerungsanlagen auf Mooren und Grünland sollten beispielsweise zurückgebaut und die Bewirtschaftung dieser Flächen auf feuchtigkeitsverträgliche Methoden umgestellt werden. Wo immer möglich müssen Flüsse und ihre Auen renaturiert und ihre natürliche Dynamik zugelassen werden.

Der Erhalt und die Entwicklung verschiedener Feuchtgebiet-Lebensräume und ihrer geschützten Arten ist die Hauptaufgabe der Natura 2000-Station „Auen, Moore, Feuchtgebiete“. Dafür planen wir Projekte, setzen konkrete Maßnahme um und beraten Interessensvertreter auf unterschiedlichen Ebenen.

Gerne stehen wir auch für Sie als Ansprechpartner zur Verfügung!

 

(Bildautor: Nils Braunmiller)

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