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Aktuelles

Bis die Thüringer Flüsse alle wieder in einem guten Zustand sind, wird noch viel Wasser die Saale hinunter fließen… wenn denn noch genug Wasser kommt. Wir möchten den Welttag der Flüsse zum Anlass nehmen den Blick auf die blauen Lebensadern unseres Landes zu lenken.

 

Fließgewässer sind weit mehr als nur ihr reiner Wasserkörper. Zu einem gesunden Fluss oder Bach gehören intakte Sohlen, Ufer und angrenzende Auen. Diese Komplexität sorgt für eine hohe Artenvielfalt. Diese reicht von Fischen über Säuger und Vögel bis zu Amphibien und Insekten, von Unterwasserpflanzen bis zu Bruchwäldern, die in periodisch überfluteten Auen wachsen. Die meisten Fließgewässer schlängelten sich in ihrem natürlichen Zustand durch die Landschaft und veränderten permanent ihren Verlauf. Diese Dynamiken sind ebenfalls eine wichtige Grundlage für den Artenreichtum entlang von Flüssen. Außerdem ist die Uferlinie eines so mäandrierenden Flusses deutlich länger und die Fläche der angrenzenden Aue größer. Diese Auen spielen neben ihren ökologischen Funktionen auch eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz. Wie ein Schwamm können sie Wasser bei Überschuss aufsaugen und bei Mangel abgeben.

 

Doch natürliche oder zumindest naturnahe Fließgewässer sind selten geworden. An vielen Stellen wurden Flüsse begradigt und in ein enges Korsett aus Uferbefestigungen und -verbauungen gezwängt. So geht das natürliche Ufer mitsamt seinen Bewohnern verloren, Auen trocknen aus und die natürlichen Dynamiken werden unterbunden. Aus Landwirtschaft und Industrie gelangen häufig Nähr- und Schadstoffe in die Gewässer, stören dort das natürliche Gleichgewicht und können im Extremfall zu Ereignissen wie dem Fischsterben in der Oder im vergangenen Jahr führen – die mittlerweile eingeführten Gewässerrandstreifen leisten einen ersten wichtigen Beitrag. Wehre, Dämme und Wasserkraftanlagen stellen oft unüberwindbare Hindernisse für im Gewässerboden lebende Insekten (Makrozoobenthos) und wandernde Fische dar. Über allem droht der Klimawandel und wirft dunkle Schatten voraus. Durch anhaltende Dürreperioden und ausbleibende Niederschläge führen viele Flüsse im Sommer kaum noch Wasser oder trocknen sogar zeitweise völlig aus.

 

Laut der europäischen Wasserrahmenrichtlinie von 2000 sollen bis 2027 alle Oberflächengewässer einen guten ökologischen Zustand bzw. Potential erreichen. Bisher trifft dies aber nur auf etwa 10% der Fließgewässer zu. Wenn es uns ernst ist mit der Umsetzung dieser Richtlinie muss in den verbleibenden 3 Jahren viel passieren. Querbauwerke wie Dämme und Wehre müssen wo es nur geht zurückgebaut werden, woran die neu gegründeten Gewässerunterhaltungsverbände (GUV) seit 2020 unter anderem arbeiten. Gewässerrandstreifen in denen Pflanzenschutz und Düngung untersagt sind, müssen eingehalten und wo möglich verbreitert werden. Und nicht zuletzt ist es nötig Fließgewässern mehr Raum für ihre natürlichen Dynamiken ein zu räumen.

 

Der Erhalt und die Entwicklung verschiedener (vorrangig kleinerer) Fließgewässer-Lebensräume und ihrer geschützten Arten gehören zu den Hauptaufgaben der Natura 2000-Station „Auen, Moore, Feuchtgebiete“. Dafür planen wir Projekte, setzen konkrete Maßnahmen um und beraten InteressensvertreterInnen auf unterschiedlichen Ebenen.

Gerne stehen wir auch für Sie als Ansprechpartner zur Verfügung!

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