Skip to content

Aktuelles

Leben in und am Wasser – Projektvorstellungen zum International Tag der Flüsse

Zum letzten Welttag der Flüsse haben wir einen Beitrag geschrieben, der über natürliche und anthropogen beeinflusste Fließgewässersysteme informiert hat, sowie über die Schutz- und Renaturierungsbestrebungen von der EU und vom Land Thüringen. Den Beitrag gibt es hier noch mal zum Nachlesen.  

Dieses Jahr und in den nächsten Jahren, widmet sich die Station vermehrt Projekten mit Fließgewässerbezug. So haben wir einen Wettbewerbsbeitrag für ein ENL-Projekt eingereicht, das bei Bewilligung, bis 2028 Habitataufwertungen für verschiedene Gewässerarten in Fließgewässern zweiter Ordnung in ganz Thüringen vornehmen soll. Unterstützt werden wir dabei von verschiedenen Gewässerunterhaltungsverbänden (GUVs), sowie dem Verband für Angeln und Naturschutz Thüringen (VANT). Das Projekt soll vor allem jene Flussabschnitte behandeln, die von der Wasserrahmenrichtlinie nicht abgedeckt sind und einen FFH-Bezug haben – einerseits zum Lebensraumtypen (LRT) 3260 und andererseits zu Arten aus dem Anhang der FFH-RL. Dazu gehören z.B. die heimischen Fisch- und Rundmaularten Bachneunauge, Bitterling und Westgroppe. Auch die stark gefährdeten bzw. lokal ausgestorbenen Muschelarten Bachmuschel und Flussperlmuschel sollen von den Maßnahmen mitprofitieren. Beide sind streng geschützt nach BNatSchG und ebenso Arten der Anhänge II und IV der FFH-RL. Zu den beiden Muschelarten plant auch die Station „Obere Saale“ ein Projekt, was die Rahmenbedingungen für eine Wiederansiedlung an der Wettera im Saale-Orla-Kreis schaffen soll. Die beiden Stationen stehen hier in engem Austausch und stimmen ihre Maßnahmen ab.  

Zudem wird die Station AMF der Oberen Saale bei einem weiteren ENL-Projekt, für welches ebenfalls ein Wettbewerbsbeitrag eingereicht wurde, beratend zur Seite stehen, welches ab nächstem Jahr ehemalige Ackerflächen in der Aue an der Saaleschleife bei Kaulsdorf (SLF) in naturschutzfachlich beweidetes Grünland umwandeln soll. Hier soll mit Wasserbüffeln gearbeitet werden, die besonders gut mit den hohen Wasserständen und temporären Überflutungen von feuchten Auwiesen zurechtkommen. Die Umwandlung von Ackerflächen in Grünland ist entlang von Flüssen deshalb so wichtig, weil dadurch Schwebstoffeinträge aus Bodenerosion, die durch Pflügen, Grubbern und weitere Methoden der Bodenbearbeitung hervorgerufen wird, vermindert werden kann. Außerdem werden Auwiesen besser der „Schwammfunktion“, die Auen als Überflutungsgebiete natürlicherweise einnehmen gerecht. 

Aber auch im Kleinen wollen wir in den nächsten Monaten tätig werden. Dazu ist in Kooperation mit dem GUV „Leine / Frieda / Rosoppe“ eine Auslichtung der Ufervegetation und Strukturverbesserung im FFH-Gebiet 3 im Eichsfeld an der Eller geplant. Obwohl Ufergeholzsäume grundsätzlich begrüßenswert sind, da sie als Puffer für Stoffeinträge ins Fließgewässer dienen, gleichzeitig auf natürlichem Wege Nährstoffe, in Form von herabfallenden Blättern und Insekten, ins Wasser bringen und auch die Temperaturen durch ihre schattenspendende Wirkung herabsenken, verhindert eben dieser Schatten die gute Ausprägung der für viele Flüsse charakteristischen flutenden Wasserpflanzenvegetation. Diese ist auch entscheidend für die Erfüllung der Kartierungskriterien des LRT 3260. Da durch die Klimaerwärmung die Temperaturen im Wasser steigen, wollen wir jedoch nicht zu umfangreich auslichten, um jene Gewässerarten nicht zu gefährden, die auf sommerkühle Bäche und Flüsse angewiesen sind. Teile des gewonnenen Pflanzenmaterials, wollen wir gleich an Ort und Stelle im Fließgewässer wieder einbauen. Hier werden Störelemente in Form von Raubäumen, also ganze, ins Wasser gelegte Stämme und Wurzelstöcken angelegt, die die Strömung beeinflussen, wichtige Strukturen im Gewässer schaffen und als Fischunterstände dienen. 

Bild 1: Trichterbuhne zur Strömungslenkung und Substratumlagerung (Orlamündung)
Bild 2: Natürlicher Abbruch mit Eisvogelhöhle (Eller)

weitere Beiträge

Wahl zum Vogel des Jahres 2025

Ganz dem Thema „Freiheit für Flüsse“ erhält unsere Stimme zur Wahl zum Vogel des Jahres 2025 der Schwarzstorch. Warum wir diesen seltenen Vogel als wichtigen Botschafter auch für unsere anderen
weiterlesen

Ein wichtiger Schritt – Verabschiedung des nature restoration law!

Am 17. Juni hat das EU-Parlament mit einer knappen Mehrheit das „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“ (nature restoration law) verabschiedet. Inhalt des Gesetzes sind umfassende Zielvorgaben um bis 2030 mindestens
weiterlesen

22.06. Feamilienfest in Renthendorf

Weil es so schön war sind wir als Station auch dieses Jahr wieder beim Familienfest des DoRF e.V. in Renthendorf dabei.
weiterlesen

10.06. Seminar „Amphibienlebensräume fachgerecht pflegen“

Alle die beruflich oder ehrenamtlich mit der Pflege von Amphibienlebensräumen zu tun haben sind herzlich vom TLUBN eingeladen.
weiterlesen

08.06. >>ABGESAGT<< Langer Tag der Natur „Vom Torfmoos bis zur Kreuzotter und zurück“

Die Station lädt Sie herzlich zu einem Reptilienspaziergang durch die Rote Pfütze (SHK) ein.
weiterlesen

Stellenangebote Projektmanager

Für drei unserer neuesten Projekte suchen wir engagierte Projektmanager zu den Themen Biberauen, Auenentwicklung und Teichgebietsentwicklung.(Bewerbungsschluss 05/09.06.2024)
weiterlesen