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Biotopverbund für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling

als Schirmart für frische Mähwiesen

Nachdem das erste Projekt zum Wiesenknopf-Ameisenbläuling im Juli 2023 endete, startet nun das Folgeprojekt. Von November 2023 bis Oktober 2025 wird nicht nur an die Ziele des Vorgängerprojektes angeknüpft, sondern auch die Gebietskulisse erweitert und neue potentiell wertvolle Verbindungsflächen in die Untersuchungen einbezogen. Die Erfassungen des Falters und seiner Wirtspflanze, dem Großen Wiesenknopf, werden auch 2024 und 2025 fortgeführt und durch die Kartierung der Wirtsameise und einer Bestandsaufnahme des aktuellen Bewirtschaftungsregimes komplettiert. Durch die Auswertung der Daten können flächenscharfe Aussagen zum Zustand der einzelnen Falterpopulationen getroffen, Prioritäten gesetzt und geeignete Maßnahmen abgeleitet werden. Nicht zuletzt spielt auch der Wissenstransfer als Daueraufgabe eine wesentliche Rolle zum Schutz dieser Art und seiner komplexen Symbiose.

Das vom Freistaat Thüringen geförderte Projekt wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

Biotopverbund

Es ist wichtig, nicht nur die Lebensräume, sondern auch die Strukturen dazwischen zu erhalten und zu stärken. Werden einzelne Biotope miteinander vernetzt, so kann von einem Biotopverbund gesprochen werden. Individuen können zwischen den Habitaten wandern und ein Austausch lokaler Populationen entsteht. Nur so kann das langfristige Überleben einer Art gesichert werden. Straßen, Siedlungen oder Äcker führen zu einer zunehmenden Verinselung der Teilpopulationen und schließlich zu deren Aussterben.

Je nach Art und Fortbewegungsweise unterscheiden sich die biotopverbindenden Elemente in unserer Landschaft. Für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling stellen insbesondere Grünstreifen und Säume, aber auch kleinere Wiesen, solche Verbindungen zwischen ihren Lebensräumen, den Mähwiesen, dar.

Schirmart

Im Naturschutz nehmen Schirmarten eine besondere Rolle ein. Werden diese Arten geschützt, so profitieren indirekt zahlreiche weitere Arten davon. Sie haben also einen gewissen Mitnahmeeffekt und überspannen/-schirmen, ähnlich wie ein Regen- oder Sonnenschirm, eine ganze Lebensgemeinschaft. Dafür sind insbesondere die hohen Ansprüche an ihren Lebensraum verantwortlich. Dort wo die Schirmart vorkommt, finden viele andere Tiere und Pflanzen ebenfalls ein geeignetes Habitat.

So auch der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Sein Vorkommen auf einer frischen Mähwiese zeigt nicht nur, dass der Lebensraum intakt ist, sondern auch, dass z.B. das Landkärtchen (Araschnia levana) hier leben kann. Indem diese Wiesen nur ein bis zwei Mal jährlich gemäht werden, können weitere Falter, andere Insekten und auch Pflanzen frischer bis feuchter Standorte dauerhaft bestehen.

 

 

Frische Mähwiesen

Als frische Mähwiesen werden artenreiche, wenig gedüngte, extensiv bewirtschaftete Wiesen bezeichnet, die sich durch ihren Blütenreichtum auszeichnen. Sie werden ein- bis zweimal jährlich gemäht und befinden sich vor allem auf Standorten mit einer guten Wasserversorgung. Hier wachsen Schlangenknöterich (Bistorta officinalis), der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria), aber auch der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), die Wirtspflanze des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings. Nur diese Pflanzenart wird von den Faltern zur Eiablage und später als Raupenfutter genutzt. Neben der Wirtsameise (Myrmica rubra), spielt der Große Wiesenknopf eine elementare Rolle in der komplexen Symbiose des Bläulings. Mehr über die Ökologie und den Lebenszyklus des Falters erfahrt ihr hier.

Ohne Mähwiese, kein Wiesenknopf. Ohne Wiesenknopf, kein Wiesenknopf-Ameisenbläuling.

 

Die NATURA 2000-Station "Obere Saale"

Wir kümmern uns nicht nur um feuchte Mähwiesen und den Dunklen Wiesenknopfameisenbläuling sondern auch um vielfältige Natur- und Kulturlandschaften in Saalfeld-Rudolstadt und dem Saale-Orla-Kreis. Die Landschaften um die wir uns kümmern reichen von den Kammlagen des Thüringer Waldes, über das Plothener Teichgebiet bis zu den Auen der Saale und Schwarza . Hier finden sich Streuobstwiesen und Kalkmagerrasen, Schieferhalden und Felsen aber auch für Fledermäuse zugängliche Dachböden und offene Keller sowie Kirchen.

Mehr über die Natura 2000-Station „Obere Saale“…

Wir betreuen

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