Maßnahme
- Grabenverschluss zur Wiederherstellung von Feuchtlebensräumen
Der Schießplatz Rothenstein südlich von Jena ist eigentlich für seine Kalktrockenrasen (LRT 6210) bekannt, jedoch befinden sich auch hier Feuchtlebensräume. In einer zentral gelegenen feuchten Senke kommt das Oberflächenwasser der umliegenden Grünländer wie in einem Trichter zusammen und fließt Richtung Osten ab. Vor allem in niederschlagsreichen Jahren bilden sich an verschiedenen Stellen Temporärgewässer die zum Teil von Amphibien angenommen werden. Um das Wasserhaltevermögen in der Fläche zu vergrößern und die Austrockung einiger Temporärgewässer herauszuzögern, soll der nach Osten entwässernde Graben nun verschlossen werden. Anders als im Moorkontext, wird hier für den Grabenverschluss auf das natürliche Material Ton gesetzt. Dazu wird dieser schichtweise auf die Grabensohle aufgetragen und verdichtet. Danach wird die entstandene Plombe mit Mineralboden überdeckt, sodass sich über die Jahre eine Vegetationsdecke einstellen kann und sich die Baumaßnahme somit in die Landschaft einfügt. Potenzieller Profiteur des Unterfangens ist neben der in dem Gebiet vorkommenden Gelbbauchunke (Bombina variegata) vor allem die seltene schmale Windelschnecke (Vertigo angustior), die auf Feuchtgrünland und feuchte Hochstauden angewiesen und ebenfalls durch den Anhang II der FFH-Richtlinie geschützt ist.