Maßnahme
- Moore müssen nass
Der Petersee ist Teil der Pflegezone des Biosphärenreservat Rhön und eines von zwei Mooren in Naturschutzgebiet „Bischofswaldung mit Stedtlinger Moor“. Er ist durch Verlandung eines Erdfallsees entstanden und nach der FFH-Richtlinie als Übergangs- und Schwingrasenmoor (7140) kartiert. Wie auch das nahegelegene Stedtlinger Moor wird er maßgeblich durch zufließendes Oberflächenwasser gespeist.
Um die Fläche landwirtschaftlich nutzbar zu machen, und das angrenzende Grünland zu erweitern hat man in der Vergangenheit ein Entwässerungsgraben angelegt. Dieser bedroht den Erhaltungszustand der sensiblen Moorflora und -fauna, denn Moorökosysteme können nur funktionieren, wenn ihr Wasserhaushalt intakt ist. Torfmoose, Binsen und Seggen machen den Großteil der Moorflora aus. Als feuchteliebende Pflanzen benötigen sie ganzjährig oberflächennahe Wasserstände. Entwässerungsgräben jedoch senken diese und lassen so den Aufwuchs von Bäumen und Sträuchern zu – das Moor verbuscht und Habitate spezialisierter Arten, wie dem Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) verschwinden. Deshalb gilt es den Graben dauerhaft zu verschließen, um langfristig den Wasserhaushalt zu stabilisieren und die Rahmenbedingungen für eine weitere Entwicklung des Moores zu sichern. Auf Basis eines hydrologischen Gutachtens aus den Jahren 2022/23 plant die Station nun mit einem Grabenverschluss die Entwässerung zu stoppen und das anfallende Wasser in der Fläche zu halten. Hierfür wird eine Stahlspundwand verwendet, da die Wasserstände stark schwanken und Holz, ein oft verwendeter Werkstoff im Moor, hier schnell verrotten würde. Wiedervernässte Moore können große Mengen an Kohlenstoff speichern und beherbergen somit nicht nur seltene Tieren und Pflanzen, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.