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Aktuelles

Wie pflegt man Gehölze richtig?

Dazu bildeten sich Bauhofmitarbeiter verschiedener Kommunen des Ilm-Kreises in einem Praxisworkshop weiter.

Auf Praxis statt auf graue Theorie setzt das Projekt „Ilm-Kreis blüht“. Ziel des Vorhabens ist es, die Insektenvielfalt durch die Erhaltung,
ökologische Aufwertung und Schaffung von Lebensräumen zu fördern. Doch allein schaffe man das nicht, sondern nur gemeinsam, heißt es vom
Landratsamt des Ilm-Kreises. Deshalb wurde am 09.12.2022 bereits der vierte Praxisworkshop für Mitarbeiter von Bauhöfen der Kommunen des Ilm-Kreises organisiert. Knapp 20 Teilnehmer*innen waren nach Arnstadt in Solarhaus gekommen, viele direkt aus der Stadt, aber auch aus umliegenden Gemeinden, denn die Qualität der praxisorientierten „Ilm-Kreis blüht“-Workshops habe sich herumgesprochen.

Beim jüngsten Workshop stand die Pflege von Gehölzen mit anschließendemPraxisteil im Vordergrund. Andreas Mehm, Sachgebietsleiter der Unteren Naturschutzbehörde des Ilm-Kreises, verdeutlichte, wie wichtig Bäume für ein gesundes Stadtklima sind. Unabhängig von der Produktion von Sauerstoff und der Speicherung von Kohlendioxid haben sie noch ganz andere Effekte. Sie filtern Staub und Lärm, wirken kühlend und sorgen für ein angenehmes Mikroklima in Städten, die durch die enge Bebauung vermehrt zu Hitzeinseln werden. Er betonte die wachsende Bedeutung intakten Stadtgrüns in der aktuellen Lage als natürliche Klimaanlage.
 
Jens Düring vom Umweltamt Erfurt ging in seinem Vortrag noch etwas weiter: „Die grüne Infrastruktur sichert in Zeiten des Klimawandels die
Überlebensfähigkeit von Städten. Stadtgrün fördert die Selbstheilungskräfte und mindert die Gefahr von Zivilisationskrankheiten, je mehr Bäume rund um den Lebensmittelpunkt der Menschen wachsen. Eine funktionierende grüne Infrastruktur ist ein
wesentliches Element, um die Folgen des Klimawandels abzumildern“, erklärte er und hob hervor, wie wichtig in diesem Zusammenhang die
schonende Pflege von Bäumen sei. Angefangen vom Erziehungsschnitt, der alle Pflegemaßnahmen umfasst, die in der Baumjugend stattfinden. Sie sollen den Baum formen und stärken. „Gelingt dies in frühen Jahren, tauchen später weniger Probleme auf“, erklärte er, stellte aber auch
fest, dass Baumschnitte häufig noch immer viel zu rabiat erfolgen würden – mit weitreichenden Folgen für das Gehölz.
 

Doch nicht nur Stadtbäume waren Thema des Workshops, auch ein fachgerechter Schnitt von Obstbäumen. Nils Heinrich von der Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis erklärte die Besonderheiten des Obstbaumschnittes. Detailliert informierte er über natürliche Wachstumsgesetze, die es zu berücksichtigen gilt, und erklärte die Besonderheiten, die bei der Pflege von Jungbäumen und Altbäumen zu beachten seien. Dann wurde es praktisch. Erst gemeinsam, dann in Kleingruppen, immer wieder unterstützt durch den Fachmann, ging es daran, Obstbäume fachgerecht zu schneiden.

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