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Aktuelles

Das Projekt „Eine Zukunft für den Skabiosen-Scheckenfalter in Thüringen“ wird gefördert durch den Thüringer Insektenschutzfonds, aus Mitteln des Bundes und des Freistaats Thüringen.

Im Zeitraum von Juli 2021 bis Dezember 2023 möchten wir folgende Maßnahmen umsetzen:

  • Wiederherstellung von Habitaten durch Entbuschungen
  • Optimierung der Flächennutzung in Absprache mit den Bewirtschaftern
  • Anpflanzung von Wirtspflanzen
  • Arterfassungen zur Bestandsermittlung
  • Exkursionen für die interessierte Öffentlichkeit

Die Zielart

Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ist in Thüringen, wie auch deutschlandweit, stark gefährdet. Vor allem der Verlust seines Lebensraums, insbesondere seiner Wirtspflanzen, trägt zum Verschwinden des Tagfalters bei. Weiterhin ist der Tagfalter als Art von gemeinschaftlichem europäischen Interesse eingestuft und deshalb im Anghang II der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie aufgeführt und somit in allen Mitgleidsstaaten der Europäischen Union  geschützt.

In Thüringen kann der bunte Tagfalter im Zeitraum zwischen Mai und Juni auf nährstoffarmen Trockenrasen und selten auch Feuchtwiesen beobachtet werden.
Bei den Vorkommen von E. aurinia auf Trockenrasen, spricht man oft vom „Skabiosen-Scheckenfalter“. Kommt E. aurinia auf Feuchtwiesen vor, wird dagegen die Bezeichnung „Abbiss-Scheckenfalter“ verwendet. Beide Namen gehören jedoch zur selben Art, die allgemein als „Goldener Scheckenfalter“ bezeichnet wird.

Die Wirtspflanzen

Tauben-Skabiose
Teufelsabbiss_klein
Teufelsabbiss
Wilde Karde

Die Wirtspflanzen des Goldenen Scheckenfalters auf Trocken- und Magerrasen sowie Wachholderheiden sind Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) und Wilde Karde (Dipsacus follonum).

Auf Feuchtwiesen nutzt der gefährdete Tagfalter vor allem den Teufelsabbiss (Succisa pratensis) als Wirtspflanze.

Alle Wirtspflanzen enthalten Bitterstoffe, welche die Raupen beim Verspeisen der Blätter in sich aufnehmen und sie so vor Fressfeinden schützen. Um diese Bitterstoffe verdauen zu können, müssen die Raupen ein Sonnenbad nehmen und klettern dafür häufig weit den Stängel ihrer Wirtspflanze empor. 

Der Lebenszyklus

Der Goldene Scheckenfalter fliegt in Thüringen zwischen Mai und Juni.
In dieser Zeit finden sich weibliche und männliche Falter für die Kopula zusammen. Das Weibchen legt die befruchteten Eier an die Blattunterseite der Grundblätter einer Wirtspflanze.
Die zunächst leuchtend gelben Eipakete färben sich mit der Zeit braun und bald schlüpfen daraus die kleinen und blassen Raupen.
Nach dem Schlupf fangen die Räupchen umgehend an ein schützendes Fraßgespinst anzulegen. Dieses Fraßgespinst schützt vor Fressfeinden und Parasiten und wird auch beim Wirtspflanzenwechsel immer intakt gehalten. Nach mehreren Häutungen sind die Raupen deutlich dunkler geworden und ziehen sich  Ende August/Anfang September in bodennahe Überwinterungsgespinste zurück. Dort verbringen sie die kalte Jahreszeit in einer Diapause.
Im März, wenn die höheren Temperaturen die Raupen aus ihrer Winterstarre erwachen lassen, vereinzeln sich diese und fressen nochmals viel Blattmasse bevor sie sich im April in ihre Puppenhüllen zurückziehen.
Die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling (der Imago) ist ca. Ende April/Anfang Mai abgeschlossen, wenn der fertige Goldene Scheckenfalter aus seiner Puppenhülle schlüpft und der Lebenszyklus beginnt von vorne.

Die Maßnahmen

Arterfassungen zur Flugzeit des Tagfalters und Kartierung der Raupengespinste an den Wirtspflanzen zur Bestandsermittlung.

Auszeichnung von Raupengespinsten auf den Maßnahmenflächen.

Entbuschungen zur  Wiederherstellung und Erhaltung der Habitate.

Anpflanzungen der Tauben-Skabiose zur Anreicherung von Wirtspflanzen für den Goldenen Scheckenfalter.

das Projektgebiet

Das Projektgebiet besteht aus sechs Teilprojektgebieten.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Nationalpark Hainich, da dieser das individuenstärkste Vorkommen der Art auf Trockenstandorten in Deutschland beherbergt.

Das Projektgebiet Keula beherbergt das derzeit nördlichste Vorkommen des Goldenen Scheckenfalters in Thüringen.

Auf dem Standortübungsplatz Ohrdruf-Jonastal befindet sich das individuenreichste Vorkommen der Art auf einem aktiven Truppenübungsplatz.

Der Horbel in der Rhön beheimatet das aktuell einizige Vorkommen der Art an Teufelsabbiss in Thüringen.

Die ehemaligen Truppenübungsplätze Großlohra und Kriegberg sind ebenfalls Habitate des gefährdeten Tagfalters, in denen wir die Bestände durch Bewirtschaftungsanpassung und Entbuschungen stützen.

 

Projekterfolge bis 2023

Bisher haben wir im Projekt:

  • ca. 37.000 Wirtspflanzen angepflanzt

  • auf 41,2 ha wiederherstellende Entbuschungen durchgeführt

  • auf 22,3 ha Biotoppflegemaßnahmen umgesetzt

  • 14,8 km Festzäune für eine angepasste Bewirtschaftung errichtet

  • 1 Kinderbroschüre erstellt

Kontakt

Für Rückfragen zum Projekt stehen Ihnen die Projektarbeiterinnen gerne zur Verfügung.

Alice Czarnowsky
Sophie Büchner
Cindy Schröer

036256 153894

 buechner@nfga.de

0177 3430573

 schroeer@nfga.de

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