Aktuelle Maßnahmen
- Kleine Gewässer für kleine Amphibien
Die Gefährdungssituation unserer heimischen Amphibien ist alarmierend: Deutschlandweit ist die Hälfte der Amphibienarten in ihrem Bestand gefährdet und insgesamt wird ein Viertel der Arten in der Roten Liste als „Stark gefährdet“ eingestuft. Ursachen liegen hierfür insbesondere im Verlust des Lebensraums. Amphibien sind in ihrer Entwicklung auf kleine flache Stehgewässer wie Teiche und Tümpel angewiesen. Infolge der sommerlichen Dürreperioden fallen immer mehr dieser Gewässer trocken – die Amphibien finden keine Laichgewässer mehr. Um diesen negativen Bestandstrends entgegenzuwirken, ist es wichtig bereits vorhandene Gewässer langfristig zu sichern oder teilweise auch neue Gewässer anzulegen.
Die amphibientaugliche Instandsetzung kann ganz verschieden aussehen: Entschlammung, Ufermodellierung, Dammsanierung, Auflichtung der Ufergehölze und vieles mehr. Die Umsetzung erfolgt jeweils im Winterhalbjahr. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Tiere in ihren Überwinterungshabitaten außerhalb der Gewässer. Wenn die Amphibien im Frühjahr die Laichgewässer aufsuchen, dann sind die Arbeiten bereits abgeschlossen und die Gewässer bezugsfertig. Etwas Zeit dauert es jedoch noch bis sich die typische Vegetation im und am Gewässer entwickelt hat. In der vergangenen Wintersaison 2023/24 konnten wir insgesamt drei Gewässer amphibienfreundlich umgestalten.
Für unsere Arbeit mit Gewässern ist der Nördliche Kammmolch in den meisten Fällen unsere Zielart. Dieser Schwanzlurch ist im Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet und bevorzugt flache und sonnige Gewässer. Besonders beliebt ist auch eine reich strukturierte Unterwasservegetation. Seine Ansprüche an sein Habitat entsprechen auch denen vieler weiterer Amphibien, weshalb hier ein großer Mitnahmeeffekt besteht.
Übrigens: Nicht jeder Teich ist als Lebensraum für Amphibien geeignet. Fischbesatz in den Reproduktionsgewässern schadet den Amphibien, da die Fische den Laich auffressen.