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Aktuelles

Sie gehören zu den auserwählten Vertretern der Natur des Jahres 2025 in den Kategorien Schmetterling, Fledermaus und Lurch. Diese und viele weitere Tiere, sowie Pflanzen und Lebensräume werden jährlich von unterschiedlichen Organisationen zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit im Arten- und Biotopschutz ernannt (alle Vertreter können beim NABU eingesehen werden).  Eine weitere Gemeinsamkeit der drei Arten ist ihre Listung in der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie (FFH) und damit ihre besondere Bedeutung im EU-weiten Naturschutz.

Grund genug, um genauer hinzusehen, wie es um die betroffenen Tierarten im Stationsgebiet der „Oberen Saale“ aussieht. Die Meldedaten aus dem vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz geführten Fachinformationssystem Naturschutz der letzten 10 Jahre dienen hier als Basis.

Für die Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) gilt gemäß der FFH-Richtline Anhang II und IV nicht nur der besondere Schutz ihrer Art an sich, sondern auch der ihrer Lebensräume.  So müssen bedeutsame Vorkommen des Schmetterlings als Schutzgebiet ausgewiesen werden. Die Habitatansprüche sind dabei vielfältig und reichen von trocken-warmen bis schattig-kühlen Standorten, besonders gefragt ist jedoch das Vorkommen von Wasserdost und Sommerflieder.  Von 2014-2024 wurden thüringenweit 296 Fundorte gemeldet. Bei diesen handelt es sich zumeist um die Sichtung eines oder mehrerer ausgewachsenen Individuen, selten die der Eier oder Raupen. Etwa ein Drittel (35 %) der gemeldeten Sichtungen liegt im Stationsgebiet der „Oberen Saale“, etwa 10% davon kommen in den hiesigen FFH-Gebieten vor. Besonders häufig wurde der Falter in den FFH-Gebieten um Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg gesichtet („NSG Schenkenberg“, „Muschelkalk-Landschaft westlich von Rudolstadt“, „Schwarzatal ab Goldisthal mit Zuflüssen“ und „Saaletal zwischen Hohenwarte und Saalfeld“). Mit dem abgeschlossenen ENL-Projekt Umsetzung der Machbarkeitsstudie zum Betrieb und zu Perspektiven der Umweltinformations- und Naturschutzstation ‚Dr. Helmut Steuer‘ wurden u.a.  wertvolle Habitatflächen für die Spanische Flagge gepflegt und erweitert.

Das Große Mausohr (Myotis myotis) wurde als Fledermaus des Jahres 2024 und 2025 nominiert. Sie bevorzugt als Sommerquartier vor allem Dachböden und Hohlräume von Kirchen und anderen großen Gebäuden, aber auch Baumhöhlen und Nisthilfen. Als Winterquartier sucht sie gern Felshöhlen, Stollen und Grotten auf. Die Jagdgebiete vom Großen Mausohr sind vor allem unterwuchsarme Wälder, aber auch Parks, Wiesen und Weiden mit genügend Hecken und Säumen als Leitelemente. Thüringenweit wurden 1059 Fundorte gemeldet. Hierbei wurden zumeist die Tiere in ihren Sommer- und Winterquartieren „schlafend“ gezählt, was von Einzelexemplaren über mehreren Hundert bis zu ca. 2000 Exemplaren reicht. Mittels Rufnachweis oder Netzfang konnten ebenfalls viele Individuen in den entsprechenden Jagdrevieren nachgewiesen werden.  Etwa 20% aller Fundorte liegen in unserem Stationsgebiet, lediglich knapp 4 % davon in FFH- Gebieten. Die meisten Funddaten wurden hier für das FFH-Gebiet „Schieferbrüche bei Probstzella“ gemeldet. Durch unser laufendes ENL- Projekt „Modelldörfer für das Graue Langohr“ (verlinkt) profitiert auch das Große Mausohr, denn die Vorliebe für Kirchendächer haben beide gemeinsam.

Wenn man ihn zu Gesicht bekommt, fällt das Moorfrosch-Männchen (Rana arvalis) an wenigen Tagen zur Laichzeit besonders auf. Denn dann hat er sich intensiv blau gefärbt, um die Moorfrosch-Weibchen zu beeindrucken. Nominiert wurde er zum Lurch des Jahres 2025, aufgrund der starken Abnahme seiner bundesweiten Bestände. Der Rückgang begründet sich nicht nur durch die Eingriffe in seinen Lebensraum, sondern auch durch das frühzeitige Austrocknen der Laichgewässer als Folge der Klimaerwärmung. Von den 439 Fundorten in Thüringen liegen ca. 40% in unserem Stationsgebiet, schwerpunkmäßig im FFH- Gebiet „Dreba-Plothener Teichgebiet“. Was für ein Privileg! Die Nachweise der Froschart erfolgen dabei über die Zählung der Laichballen und Larven, aber auch über die Sicht und Rufe adulter Tiere. Mit dem ENL-Projekt „1001 Teich(e) in Dreba-Plothen & Pennewitz“ ist derzeit unsere Schwesternstation „Auen, Moore, Feuchtgebiete“ nicht nur für den Moorfrosch aktiv.

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